Wer seinen Kindern kein Taschengeld gibt, riskiert, dass sie Aussenseiter werden und die Herausforderungen der Zeit gar nicht kennen lernen. Grad so geht es Olten.

Eigentlich ist die grösste solothurnische Gemeinde finanzstark, ihr Steuerfuss liegt weit unter dem kantonalen Durchschnitt. Der Kanton weiss das und belastet Olten jedes Jahr mit grossen Beiträgen an den Finanzausgleich. Doch im Aarestädtchen selbst gibt es Kreise, die dafür sorgen, dass die Mittel in der Stadtkasse knapp bleiben und Olten immer mehr in die Schulden gerät. So verhindern sie, dass notwendige Stellen in der Verwaltung besetzt werden, dass die Stadt ihre Infrastruktur unterhalten und auf die Zukunft ausrichten kann. Sie wird immer mehr zur Geisterstadt.

Kürzlich bei der Vorstellung eines zeitgemässen Konzepts für die Oltner Stadtbibliothek wurde gesagt, deren Eingang sei wie eine Gefängnispforte, der Lesesaal ist ein Kellerverlies. Seit langem erinnert das Kunstmuseum mit seinen knarrenden Böden und verwinkelten Sälen an ein Gespensterhaus. Oltens Stadtteile sind wie im Mittelalter durch (Bahn-)Dämme, (Strassen-) Schluchten und Wassergräben voneinander getrennt, nur wenige verwinkelte und schummrige Unterführungen sorgen für Verbindungen. Olten darf nicht noch mehr zur Geisterstadt verkommen. Mit einem Ja zum Budget 2019 und zu einem etwas vernünftigeren Steuerfuss sorgen wir dafür.

Photo by Falco Negenman